Die Tage werden so langsam wieder merklich kürzer, insofern steht die Nachtflug-Saison bereits in den Startlöchern. Fliegen bei Nacht hat seinen besonderen Reiz und verzaubert seit Generationen Piloten mit sensationellen Bildern und Eindrücken. Als fliegerische Weiterbildung, die bereits nach Erhalt der PPL- oder LAPL(A)-Lizenz erworben werden kann, erhöht die Nachtflugqualifikation gem. FCL.810 nicht nur die Sicherheit, sondern eröffnet auch die Möglichkeit, seinen Flug nach Beginn der Nacht noch zum Heimatflugplatz fortsetzen zu können. Für uns Anlass genug, um euch umfassend zu diesem spannenden Thema zu informieren:
Was wird benötigt?
Unabhängig von der Best Practice Lounge können sich Interessierte ab sofort jederzeit für die NVFR Ausbildung anmelden. Hierfür werden lediglich benötigt: Lizenz PPL(A) oder LAPL(A) Lizenz, ein gültiges Medical der Klasse II sowie eine gültige ZÜP.
Ein besonderes Sprechfunkzeugnis in Form eines BZF I oder AZF ist entgegen der landläufigen Meinung definitiv nicht mehr erforderlich. Hintergrund ist eine Änderung, die mit SERA 2014 zum Tragen kam: Für einen NVFR Flug ist keine(!) Freigabe mehr erforderlich, die damals noch nach IFR Phraseologie erfolgte. Somit läuft der Funk bei NVFR Flügen exakt(!) so wie am Tage.
Die zeitliche Planung für die Nachtflug-Ausbildung in der Saison 2018/2019 steht ebenfalls bereits:
Theoretische Ausbildung
Die nächsten Termine für die Nachtflug (NVFR / NFQ) Theorieausbildung stehen fest:
Samstag, 15. Dezember 2018, 12:00 bis 18:00 Uhr
und alternativ
Samstag, 12. Januar 2019, 9:30 bis 15:30 Uhr
Die theoretische Ausbildung von 6 Stunden erfolgt gem. FCL.810 durch TL Aviation und beinhaltet die folgenden Lerninhalte:
- Instrumentenkunde
- Luftrecht
- Meteorologie
- Menschliches Leistungsvermögen
- Kommunikation
Eine theoretische Prüfung ist nicht erforderlich.
Praktische Ausbildung
Die praktische NVFR-Ausbildung beinhaltet 3 Stunden Überlandflugausbildung und 2 Stunden Platzrunden. Mindestens 5 Soloplatzrunden bis zum vollständigen Stillstand müssen durch den Bewerber durchgeführt werden. Die Ausbildung fokussiert das Fliegen nach Instrumenten und die Funknavigation in Referenz zu VOR, NDB und RNAV (GNSS), da eine klassische terrestrische Navigation wie am Tage nicht möglich ist.
Inhaber einer LAPL(A)-Lizenz müssen vor Beginn der eigentlichen NFQ Ausbildung eine 5-stündige Ausbildung im Instrumentenflug und Funknavigation erfahren. Diese kann optimiert auf unserem Simulator vom Typ Elite S812 durchgeführt werden.
Sicherheit geht immer vor!
Zum Abschluss ein wichtiger Hinweis in Sachen Risiko- und Safety Management: Wir bieten die praktische NVFR Ausbildung für Inhaber einer SEP(L) Klassenberechtigung aus Sicherheitsgründen ganz bewusst ausschließlich auf unserer Cirrus SR20 G3 an.
Das Risiko eines etwaigen Motorausfalls ohne jede weitere, ernsthafte Option bei Nacht ist uns als verantwortungsbewusste Flugschule schlicht und einfach zu groß. Bei der Cirrus SR20 haben wir im Falle eines Falles immer noch den Fallschirm als Safety-Option, so dass unsere Flugschüler und Fluglehrer die NVFR Ausbildung ohne jedes ungute oder gar unsichere Gefühl genießen können.
Zwei Fliegen mit einer Klappe:
Aus diesem Umstand entsteht gleichzeitig aber auch für viele Piloten der charmante Vorteil, dass sie am Ende der Ausbildung nicht nur den begehrten NVFR Eintrag in der Lizenz stehen haben, sondern gleichzeitig auch einen Checkout auf einem sehr attraktiven Luftfahrzeug in ihrer fliegerischen "Karriere" verzeichnen können.
Konkret kalkuliert: Unser Angebot
Wir haben aufgrund diverser Nachfragen mal ein konkretes Angebot zum Thema NVFR kalkuliert, das hier heruntergeladen werden kann.
Hierbei sind wir einfach mal von 6 Stunden ausgegangen, da es sicher sinnvoll ist, sich die Cirrus SR20 fliegerisch zunächst einmal bei Tage zu erschließen, da die neuen Eindrücke (bisher unbekanntes Muster, ggf. Glascockpit und das Fliegen bei Nacht) ansonsten vielleicht etwas zu viele auf einmal sind.
Zudem sind in dem Angebot bereits alle Zusatzkosten (Anmeldegebühr, Theorieunterricht, Chartergebühr, Fluglehrer sowie Anflug- und Landegebühren) berücksichtigt, so dass ihr euch einen realistischen Überblick über die Kostenstruktur verschaffen könnt.
Für Fragen stehen wir natürlich jederzeit gerne zur Verfügung und freuen uns auf die Nachtflugsaison mit unseren Flugschülern!
Foto: Baden-Airpark GmbH